“Besser Holzriemchen an der Wand als Brett vor dem Kopf„
Holzriemchen Verlegeanleitung
Mit Holzriemchen als Wandverblender lassen sich im nu Räume in behagliche Wohninseln verwandeln.
Was Holzriemchen sind und was sie alles können erfahrt ihr hier.
Technisch ist die Verlegung von Holzriemchen einfacher als eine Tapete anzukleben.
Ihr glaubt uns nicht?
Hier erklären wir euch Schritt für Schritt, wie es geht und worauf ihr achten müsst.
Holzriemchen verlegen – so geht´s!
Farbgebung und Bestellung
Holzriemchen sind ein Naturprodukt. Es kann daher von Charge zu Charge zu Farbunterschieden kommen, da kein Baum exakt wie der andere ist. Wir empfehlen euch daher, möglichst die richtigen Mengen mit einer Bestellung abzudecken.
Lagern
Holzriemchen sollten immer trocken gelagert werden. Werden Holzriemchen nass, können sie sich verziehen und beim erneuten Trocknen reißen.
Aklimatisieren
Vor der Verarbeitung sollten die Holzriemchen 1-2 Tage offen in dem Raum gelagert werden, in dem sie verarbeitet werden. So passen sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit aneinander an und es kommt nicht zu unerwünschten Rissen im Material. Holz ist ein natürlicher Baustoff und kann sich bei Feuchtigkeit und extremer Trockenheit dehnen oder zusammenziehen.
Der richtige Untergrund
Da Holzriemchen verhältnismäßig leicht sind, lassen sie sich auf einer großen Bandbreite von Untergründen anbringen.
Grundsätzlich müssen Untergründe tragfähig, trocken, fettfrei und glatt sein.
Farbe und Tapete können sich durch den Kleber lösen und dann samt der Holzriemchen einfach abfallen.
Gute Untergründe | Schlechte Untergründe |
Putz | Dispersionsfarben |
Beton | Grundierungen |
Rigips | Tapeten |
Sperrholz | |
Holzwerkstoffplatten |
Farbe und Tapete sind keine optimalen Untergründe. Mit Vorischt kann aber auch hier verlegt werden. Die Farbe sollte tragfähig sein und sich nicht lösen. Bei Tapeten muß beachtet werden, dass diese sich nicht durch den feuchten Kleber ablöst. Evtl. kann hier in mehreren Arbeitsgängen mit Trocknungspausen gearbeitet werden.
Ebenheit und Untergrund
Wie bei jeder Baustelle solltet ihr hier einige Dinge im Vorfeld prüfen und vorbereiten.
Am wichtigsten ist sicherlich, kritische Bereiche sauber abzukleben, also Sockelleisten, Steckdosen, Lichtschalter – alles, was nicht vom Kleber verkleckert werden soll. Steckdosen und Lichtschalter könnt ihr auch einfach abschrauben und abdecken. Die Holzriemchen können passend drumherum geschnitten werden. Am besten zeichnet ihr hierzu die Umrisse der Elemente an der Wand an und übertragt das dann zum Schneiden auf die Riemchen. Den Boden am besten mit Malervlies oder Folie abdecken. Bei der hier abgebildeten Baustelle war ein Fernseher in die Wand eingelassen. Den haben wir zum Schutz mit Pappe abgeklebt und die Ränder akkurat mit Klebeband geschützt.
Zudem solltet ihr mit der Wasserwaage prüfen, ob Decke, Boden und Wände gerade sind oder ob es irgendwo ein Gefälle oder eine schiefe Wand gibt. Das sind dann Bereiche, an denen Riemchen entsprechend zugeschnitten werden müssen. Wichtig ist, dass die Riemchenreihen tatsächlich gerade verlaufen – das Auge verzeiht hier tatsächlich wenig bis nix.
Das gilt auch für den Verlauf der Arbeiten. Ihr solltet unbedingt alle paar Reihen mit der Wasserwaage prüfen, ob alles noch im Lot ist. Kleine Abweichungen kann man so rechtzeitig erkennen und mit kleinen Korrekturen ausgleichen. Ist erst einmal über eine größere Fläche etwas aus dem Ruder gelaufen wird es schwierig bis unmöglich, das wieder gerade zu bekommen. Seid hier lieber etwas penibel und streng mit euch. Ihr ärgert euch sonst jedes Mal, wenn ihr vor der Wand steht.
Holzriemchen schneiden
Bei größeren Flächen müssen viele Riemchen zurecht geschnitten werden, da empfehlen wir den Einsatz einer einer Kapp- oder Stichsäge. Bei kleineren Flächen kommt Ihr auch mit einer guten Japansäge zurecht.
Klebetechnik 1 – schnell und unkompliziert
Schnell und einfach Holzriemchen anbringen – die Verlegeanleitung als Video. Alternativ findet ihr hier auf der Seite alles Schritt für Schritt erklärt.
Hier wird der Kleber ganz einfach mit einer Kartusche auf den Untergrund aufgetragen. Da die Riemchen sehr leicht sind genügt hier eine einfache Kleber-Linie, um diese fest auf dem Untergrund zu fixieren.
Diese Technik genügt völlig, um zuhause eine stabile Holzwand aufzubauen.
Kleber auftragen
Der Kleber wird mit einer handelsüblichen Kartuschenpistole aufgetragen. Eine dünne Linie Kleber reicht völlig aus, um die leichten Holzriemchen fest anzukleben.
Der Kleber hat eine Verarbeitungszeit von ca. 10 Minuten – also genug Zeit, um in Ruhe Reihe für Reihe zu arbeiten.
Riemchen ankleben
Die Holzriemchen werden einfach nebeneinander an die Wand gedrückt. Dabei solltet ihr darauf achten, die Riemchen nicht zu verkannten, da sonst Kleber zwischen den Riemchen herausgedrückt werden kann. In so einem Fall den Kleber bitte einfach trocknen lassen und dann mit einem Cutter den Wulst abschneiden. Andernfalls besteht die Gefahr, den Kleber zu verschmieren.
Als Arbeitsrichtung empfehlen wir euch, von unten nach oben zu arbeiten.
Klebetechnik 2 – vollflächig und extrem belastbar
Ihr könnt diese vollflächige Verlegetechnik im Video anschauen oder Schritt für Schritt hier im Text nachverfolgen.
Bei dieser Technik wird der Kleber vollflächig aufgetragen und die Riemchen in den feuchten Kleber gedrückt. Die Riemchen sind im Anschluss extrem fest an der Wand fixiert. Wir empfehlen diese Technik nur an Orten, bei denen eine hohe Wandbelastung erwartet wird, z.b. in öffentlichen Räumen wie Restaurants, Cafés und stark frequentierten Fluren und Durchgängen.
Der Kleber wird verarbeitungsfertig in Eimern geliefert und wird mit einer Spachtel unverdünnt aufgetragen.
Verlegebereich markieren
Der Kleber hat eine Verarbeitungsdauer von ca. 30 Minuten. Daher ist es wichtig, immer nur so große Bereiche mit Kleber zu bestreichen, wie in einer halben Stunde verarbeitet werden können. Am besten markiert ihr euch diesen Bereich mit einer Bleistiftlinie. Härtet Kleber außerhalb dieses Bereiches aus, entstehen Klumpen, die sich nicht ausgleichen lassen. Der Wandaufbau wird dann ungleichmäßig.
Reihe für Reihe…
Es ist wichtig, keine zu große Wandflächen direkt einmal mit dem Kleber zu bestreichen. Wenn ihr nämlich mit dem Kleben der Riemchen nicht schnell genug hinterher kommt trocknet der Kleber. Wie schnell dieser trocknet hängt stark vom Raumklima ab.
Als Faustformel empfehlen wir, maximal 3-4 Reihen Riemchen am Stück zu verarbeiten. Wir ziehen uns dazu sogar an der Wand eine Linie und achten darauf, den Kleber nicht über die Linie hinaus aufzutragen. Ist er einmal getrocknet, habt ihr schnell Klumpen an der Wand und müsst diese mühsam wieder abkratzen.
Hier geht nichts über das eigene Probieren. Jeder arbeitet unterschiedlich schnell, ein Profi kann hier sicher größere Flächen schnell verarbeiten als ein Laie. Und natürlich lassen sich bei einer schmalen Wand mehr Reihen verarbeiten als bei einer sehr langen.
Kleber auftragen
Von oben nach unten arbeiten
Der Kleber ist sehr viskos (breiig), tropft gerne und zieht bisweilen auch mal Fäden zwischen Wand und Kelle – daher verarbeiten wir die Holzriemchen bei dieser Technik von oben nach unten und nicht wie bei Ziegelriemchen von unten nach oben. Wir wollen einfach verhindern, dass bei der Verarbeitung Kleber auf die bereits verlegte Fläche tropft.
Zum Verarbeiten können wir Arbeitshandschuhe nur empfehlen, da der Kleber tatsächlich sehr klebrig ist. (Zum Ankleben an Straßen ist der Kleber übrigens ungeeignet…)
Achtung: es kann sein, dass die Riemchen im Kleber noch etwas nachrutschen (Graviatation und so…). Da solltet ihr bei jeder gelegten Reihe noch einmal die Riemchen kontrollieren und etwas nach oben nachschieben, bis diese nicht mehr rutschen.
Riemchen anbringen
Die Holzriemchen werden mit einem kräftigen Druck direkt in den Kleber eingebracht.
Die Riemchen werden fugenlos direkt aneinander angebracht. Es soll ja im Gegensatz zu einer Ziegelmauer keine Fuge entstehen. Daher ist es hier wichtig, die Riemchen beim Andrücken nicht im Kleber zu verziehen. Dieses „verziehen“ ist eine spezielle Technik, die wir bei unseren Klinkerriemchen einsetzen, damit der Kleber sich besser auf der Riemchenrückseite verteilt. Im Falle der Holzriemchen würde dies nur dazu führen, dass der Kleber sich zwischen den Riemchen herausdrückt.
Holzwand behandeln
Holz ist ein Naturprodukt und reagiert auf Feuchtigkeit und Trockenheit – es arbeitet. Bei Trockenheit kann Holz Risse bekommen, in zu feuchten Räumen kann es sich dehnen.
Es macht daher Sinn, Holz vor Umwelteinflüssen zu schützen. So bleibt die Freude an der Holzwand für viele Jahre bestehen.
Im Innenraum empfehlen sich zum Schutz der Riemchen natürliche Öle oder Holzwachs. Beides gibt es im Fachhandel in vielfältigen Varianten. Öle und Wachse sind umweltfreundlich und enthalten keine Lösungsmittel, die nach dem Auftrag in den Raum entweichen. Das ist nicht nur für Allergiker ein wichtiges Kriterium.
Werden pflanzliche Rohstoffe bei der Herstellung von Ölen und Wachsen eingesetzt, entsprechen diese der DIN-Norm EN 71/3 über Sicherheit von Kinderspielzeug. Nach der Trocknung sind diese sogar für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet.
Öl und Wachs können beide mit einem Pinsel oder Lappen leicht aufgetragen werden.
Achtung: Holz wird durch das Auftragen dunkler und verändert gegebenenfalls auch die Oberflächenanmutung. Die Oberfläche bekommt besonders bei Wachs einen edlen samtigen Touch.